Antike Nachtgeschirre und Nachttopfmöbel
Seit einigen Jahrzehnten sind antike Nachttöpfe in ganz Europa begehrte Sammelobjekte, für die bis zu mehreren tausend Franken bezahlt werden.
Für die neue Sonderausstellung sind aus drei verschiedenen privaten Sammlungen die schönsten Exemplare ausgewählt worden. 95 Töpfe aus Porzellan, Steingut, Zinn, Blech emailliert, Glas oder Aluminium und einige Nachttopfmöbel sind zu sehen.
Drei der Henkeltöpfe stammen aus Weesner Hotelbetrieben und wurden teilweise bis in die Mitte der 60er-Jahre des letzten Jahrhunderts benutzt.
Vornehme Reisende führten aber in ihrem Gepäck ihr eigenes Nachtgeschirr mit. Es ist erstaunlich, wie sehr die Hersteller der Nachttöpfe sich bemühten, ihnen durch Form und Dekor Ähnlichkeit mit den Tagesgeschirren für den Tisch zu geben. Viele Nachttöpfe sehen aus wie vergrösserte Tassen.
Obwohl meist unters Bett verbannt, sollten Form und Dekor gefallen – wie jene Exemplare mit Echtgoldrändern oder -bändern, mit Perlmuttbeschichtung, oder mit Landschaftsdarstellungen, auf denen Gänse oder Windmühlen das Auge erfreuen.
Die Ausstellung gibt einen Einblick in die unendliche Vielfalt dieses kulturhistorischen Bereichs.
Vom königlichen Gebrauch solch schöner Nachtstühle entstammt wohl die Redewendung «auf dem Thron sitzen».
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